Vergleichsanalyse für die Braubranche

Brauerei
Eine Vergleichsanalyse liefert Brauereien Zahlen zu ihrer betriebswirtschaftlichen Situation im Vergleich zu anderen Marktteilnehmern.

In den letzten Jahren haben die deutschen Brauereien beim Bierabsatz leicht zulegen können. Trotzdem bleibt das Marktumfeld schwierig, so das Ergebnis einer kürzlich erschienen Brauerei-Vergleichsanalyse für das Jahr 2015.

2014 ist der Gesamtabsatz der deutschen Brauereien zum ersten Mal seit acht Jahren gestiegen. 2015 hat sich der Trend fortgesetzt. "Insgesamt befinden sich die deutschen Brauereien aber nach wie vor in einem schwierigen Umfeld und haben weiterhin mit Überkapazitäten zu kämpfen", sagt Ulrike Hagenauer, von der Münchener HLB Linn Goppold Treuhand GmbH, die zusammen mit der KPWT Kirschner & Stahleder AG aus Freising jedes Jahr eine Brauerei-Vergleichsanalyse erstellt. Bei beiden Unternehmen handelt es sich um Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaften.

"Die Brauereien, die an unserer anonymen Umfrage teilnehmen, erhalten Informationen zu ihrer durchschnittlichen Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie zu wichtigen betriebswirtschaftlichen Kennzahlen", erläutert Alexandra Sperber von der KPWT. "Darüber hinaus erfolgt eine Gegenüberstellung der eigenen Daten mit dem Branchendurchschnitt. Auf dieser Basis lässt sich eine aufschlussreiche Standortbestimmung innerhalb der Branche mit entsprechenden Handlungsoptionen für das eigene Unternehmen vornehmen."

Höhere Eigenkapitalquote, weniger Umsatzrentabilität
Insgesamt stellt sich die Braubranche je nach Region, Größe und Produktsortiment zwar ganz unterschiedlich dar. In ihrer kürzlich fertiggestellten Vergleichsanalyse für das Jahr 2015 kommen die HLB Linn Goppold Treuhand GmbH und die KPWT Kirschner & Stahleder AG zu dem Ergebnis, dass sich aber im Schnitt ein positiver Trend bei der Entwicklung der Eigenkapitalquote der Unternehmen feststellen lässt. Diese habe sich von 12,4 Prozent (2014) auf 21,0 Prozent (2015) verbessert. Die Umsatzrentabilität sei hingegen im gleichen Zeitraum von 5,70 Prozent auf 3,76 Prozent gesunken – die Betriebe verdienen also in Bezug auf den Umsatz nicht mehr so viel. Hierfür sind nach Angaben der Studienautoren unter anderem gestiegene Materialkosten verantwortlich.

Nische finden
Die jährliche Vergleichsanalyse zielt darauf ab, Brauereiinhaber und Leiter des Rechnungswesens zu sensibilisieren, in wie fern in ihren Betrieben Schwachstellen vorhanden sind. Vor allem der Materialeinsatz sowie die Energie- und Personalkosten, aber auch die Eigenkapitalsituation müssten überwacht und regelmäßig analysiert werden, heißt es in einer Pressemitteilung der HLB Linn Goppold Treuhand GmbH und der KPWT Kirschner & Stahleder AG. Da der Biermarkt nach wie vor mit Überkapazitäten, aber auch mit gestiegenen Materialkosten, einem hohen Wettbewerbsdruck und zunehmendem Preisdruck im Handel zu kämpfen habe, ist es ihrer Ansicht nach insbesondere für kleine und mittlere Brauereien wichtig, mit ihren Produkten eine Nische zu finden. Eine Niedrigpreispolitik sei hingegen kaum erfolgversprechend. Um am Markt bestehen zu können, brauche es vielmehr ein schlüssiges Geschäftsmodell und eine gesunde betriebswirtschaftliche Basis.

Für die Vergleichsanalyse werden jedes Jahr betriebswirtschaftliche Daten abgefragt. Die teilnehmenden Brauereien erhalten die Ergebnisse jeweils zur eigenen Standortbestimmung. Die Analyse erfolgt nach handelsrechtlichen Bewertungsmaßstäben und liefert Informationen zur durchschnittlichen Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie zu wichtigen betriebswirtschaftlichen Kennzahlen wie Eigenkapitalquote, Vorratsintensität und dynamischer Verschuldungsgrad. Ein besonderer Fokus liegt auf dem Materialaufwand. Jeder Teilnehmer erhält eine Gegenüberstellung seiner Daten mit dem Durchschnitt der Branche. Die Brauereien sollen dadurch Rückschlüsse über ihre eigene betriebswirtschaftliche Situation im Vergleich zum Durchschnitt der anderen Brauereien ziehen können.

Bei der Erhebung handelt es sich um eine Serviceleistung zur ersten Standortbestimmung für Unternehmer. Die Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaften Linn Goppold Treuhand und KPWT Kirschner & Stahleder bieten eine kostenlose Einstiegsversion bzw. eine detaillierte kostenpflichtige Vollversion an. Die Erhebung der Daten erfolgt anonymisiert.

Kontakt und weitere Informationen: www.lgtreuhand.de

(22.5.2017)


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