Braukultur am Rand der Schwäbischen Alb: Zwiefaltendorf und Zwiefalten

Am Südrand der Schwäbischen Alb, auf halber Strecke zwischen Stuttgart und Bodensee, liegen die Ortschaften Zwiefalten und Zwiefaltendorf. Beide sind recht klein, haben aber an Freizeitwert und Braukultur einiges zu bieten. Hier gibt es Rad- und Wanderwege, Burgruinen, Schlösser, Klöster und natürlich Bier.

Im lediglich rund 450 Einwohner zählenden Zwiefaltendorf hat die Brauerei Blank ihren Sitz. Das Unternehmen befindet sich seit 1878 in Familienbesitz und wird heute in vierter Generation von Thomas Blank geführt. Pro Jahr produziert der Braumeister rund 1000 Hektoliter Bier. Zum Einsatz kommen ausschließlich Rohstoffe aus der Region und Wasser aus einem eigenen Karst-Brunnen. Der Brauprozess erfolgt nach wie vor manuell. Blank liegt viel daran, dass es bei der Herstellung ohne "Tricks" gearbeitet wird. Seine Biere sind naturbelassen und nicht filtriert, auf konservierende Maßnahmen verzichtet er. Zum Reifen kommt der Gerstensaft in den hauseigenen Felsenkeller. Als man den 1892 ausgehoben hat, ist man auch auf eine kleine Tropfsteinhöhle gestoßen, die Besucher besichtigen können.

Naturbelassene Biere
Das Angebot der Brauerei Blank umfasst die Sorten Zwiefaltendorfer Edelbier, Spezial Dunkel, Pils naturtrüb sowie ein Weizenbier. Probieren kann man die Biere ausschließlich im brauereieigenen Gasthof "zum Rössle", wo es auch Schnaps und Most aus eigener Herstellung gibt. An Speisen bekommt man "alles, was in eine urschwäbische Küche gehört", wie es auf der Brauereiwebseite heißt. Eine Spezialität sind Forellen, die frisch aus der Aach gefischt werden, einem Bach, der am Brauerei- und Gasthofkomplex vorbeifließt.

Der Brauereigasthof verfügt über rund 60 Sitzplätze. In den Sommermonaten ist außerdem ein Biergarten geöffnet. Besuchern, die über Nacht bleiben wollen, steht ein Gästehaus zur Verfügung. Die Brauerei kann im Rahmen von Führungen besichtigt werden (>Videobeitrag über die Brauerei Blank).

In und rund um Zwiefaltendorf gibt es mehrere Wander- und Radwege. Das Dorf gehört zu den Stationen auf dem Donau-Radwanderweg, der unter anderem Ulm und Sigmaringen verbindet. Nur wenige Meter von der Brauerei entfernt fließt die Donau vorbei, die im Rahmen von Kanutouren befahren werden kann. Am Ufer des Flusses befindet sich auch das Zwiefaltendorfer Schloss, eine Anlage aus dem 17. Jahrhundert, die für Veranstaltungen wie Tagungen und Hochzeiten gebucht werden kann. Gleich daneben findet man die Reste einer mittelalterlichen Burg.

Bierwanderung nach Zwiefalten
Nicht allzu weit ist es auch bis zur nächsten Bierstation, der Klosterbrauerei in der 2000 Seelen-Gemeinde Zwiefalten. Über die Bundesstraße B 312 erreicht man die Nachbargemeinde nach rund 5 Kilometern. Etwa 2 Kilometer länger ist die Distanz, wenn man entlang des Donau-Radwanderweges wandert. Um auf die autofreie und ausgeschilderte Route zu gelangen, muss man direkt vor der Brauerei Blank in die Bahnhofsstraße einbiegen und bis zum Ortsende laufen. Dort zweigt rechts ein Waldweg ab, der entlang der Aach und vorbei an Feldern und Wäldern verläuft.

Die Brauerei liegt direkt am Kloster Zwiefalten, dessen beiden Türme schon von Weitem zu sehen sind. Die seit 1089 errichtete Anlage gilt als Gesamtkunstwerk des süddeutschen Rokoko und als eine der Hauptsehenswürdigkeiten auf der Oberschwäbischen Barockstraße. Bier haben die hier ansässigen Benediktinermönche nachweislich seit 1521 gebraut, wie eine Chronik belegt.

Die Brautradition wird bis heute von der Familie Baader weitergeführt, die seit 1897 die Zwiefalter Klosterbäu OHG mitsamt Biergarten und Gasthof betreibt. Letzterer ist im ehemaligen Brauhaus des Klosters untergebracht, dessen Bau 1724 begonnen wurde. Im Lauf der Jahre wurde das Gebäude um zahlreiche Anbauten erweitert. Als nach dem Zweiten Weltkrieg das Einzugsgebiet der Brauerei stetig größer wurde, entstand ein neues Sud- und Brauereigebäude. Recht aufwendige Umbaumaßnahmen gab in den 1970er Jahren. Damals trug man rund 10.000 m³ des hinter dem Firmen-Ensemble gelegenen Kreuzbergs ab, um Platz für eine neue Abfüllanlage für 20.000 Flaschen pro Stunde zu schaffen.

15 Biersorten
Heute beschäftigt Zwiefalter Klosterbrauerei 70 Mitarbeiter und stellt 15 Biersorten her, die überwiegend regional vertrieben werden. Das Angebot reicht vom Kloster-Weizen über Pils und Export bis hin zu Schwarz- und Festbieren. Gebraut wird mit Gerstenmalz aus kontrolliertem Anbau, der ausschließlich aus der Region stammt.

Im Herbst veranstaltet Zwiefalter Kosterbräu jedes Jahr ein historisches Bierfest. Besucht und besichtigt werden kann darüber hinaus das Klosterareal, auf dem sich unter anderem das Zwiefaltener Münster befindet. In der zwischen 1743 und 1753 errichteten Wandpfeilerkirche beherbergt einen der größten Kircheninnenräume in ganz Deutschland.

Zurück nach Zwiefaltendorf geht es über den bereits erwähnten Donau Radwanderweg. Es gibt aber auch Alternativen: Läuft man die B 312 ein Stück weit in Richtung Zwiefaltendorf, sieht man auf der rechten Seite das Lager der Klosterbrauerei. Wenig später kann man links abbiegen und - zum Teil auf Feldwegen - parallel zur Hauptstraße weiterwandern. Die Route führt an Feldern, Wiesen und am Waldrand vorbei. Vereinzelt gibt es Schilder, die den Weg weisen.

>Fotoreportage mit weiteren Bildern

Kontakt und weitere Informationen:
Brauerei Blank
Von-Speth-Str.
88499 Zwiefaltendorf
Tel.: (0 73 73) 643
Fax: (0 73 73) 25 33
mail@brauerei-blank.de
www.brauerei-blank.de
>Biere der Brauerei Blank in unserer Datenbank
>Videobeitrag über die Brauerei Blank

Zwiefalter Klosterbräu oHG
Hauptstr. 24
Postfach 50
88529 Zwiefalten
Tel.: (0 73 73) 200 0
Fax: (0 73 73) 200 30
info@zwiefalter.de
www.zwiefalter.de
>Biere von Zwiefalter Klosterbräu in unserer Datenbank

(Stand: 3.8.2012)