Pils

Pilsner Urquell
Pils-Pionier Josef Groll
Der "Nachfahre" von Josef Grolls Kreation: Pilsner Urquell

Vor 175 Jahren hat Josef Groll im böhmischen Pilsen (Tschechien) das erste Pils gebraut. Am 5. Oktober 1842 setzte der Braumeister einen Sud an, für den er Saazer Hopfen und ein sehr helles Gerstenmalz verwendete, das er nur leicht anröstete und das seinem Bier die für Pils bis heute charekteristische goldgelbe Farbe verlieh. Zuvor hatte man bei der Bierherstellung vor allem dunkle Malze eingesetzt. Bei der Gärung setzte der Pils-Pionier auf untergärige Hefe (Saccharomyces carlsbergensis).

Der 1813 geborene Josef Groll stammte aus Vilshofen in Bayern. Nach Pilsen hatte man ihn berufen, um die Qualität des örtlichen Bierangebots zu verbessern. Bevor er seinen Dienst als Braumeister antrat, hatte man in der böhmischen Stadt vor allem öbergärige Gerstensäfte hergestellt, deren Qualität oft zu wünschen übrig ließ und die schnell verdarben. In Grolls bayerischer Heimat war der untergärige Brauprozess bereits verbreitet. Er erfolgt bei niedrigeren Temperaturen (4 - 9° C) und sorgt für längere Haltbarkeit.

Der endgültige Siegeszug von Bier nach Pilsener Brauart geht mit der Entwicklung von wirtschaftlich arbeitenden Kältemaschinen einher. Diese ermöglichten eine konstante Kühlung und verbreiteten sich seit den 1870er Jahren. Davor lagerte man das Bier in unterirdischen Kellern und Höhlen. Für das Brauverfahren verwendete man Eis, das man im Winter gewann.

Heute entstehen in Pilsen pro Jahr mehrere Millionen Hektoliter Bier. Die weltweit bekannte Marke Pilsner Urquell gehörte seit 1999 zum Imperium des multinationalen Brauereiriesen SAB Miller. 2016 wurde sie an den japanischen Asahi-Konzern verkauft. In Deutschland ist Pils mit einem Marktanteil von über 70 % der am meisten verbreitete Biertyp.

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