Bockbier
Als Bockbiere werden helle und dunkle Starkbiere mit einem Stammwürzegehalt von mindestens 16% bezeichnet. Bockbiere können sowohl unter- als auch obergärig gebraut werden. Eine Besonderheit stellt der sog. Doppelbock dar, dessen Stammwürzegehalt bei mindestens 18 % liegt.
Böcke sind dickflüssiger als gängige Biere. Bei der Herstellung wird ihnen in der Regel Flüssigkeit entzogen. Das liegt daran, dass sich mit gängiger obergäriger Hefe ein Alkoholgehalt von höchstens 12-13% erreichen lässt. Steigt der Alkoholanteil weiter, stirbt die Hefe ab. Durch den Entzug von Wasser während des Brauprozesses kann der Alkoholgehalt erhöht werden, ohne dass man gegen das Reinheitsgebot verstößt.
"Erfunden" wurde Bockbier in der ehemaligen Hansestadt Einbeck, die heute in Niedersachsen liegt. Dort wurde im Mittelalter obergäriges Bier produziert, dass als Spezialität bekannt und ein Exportschlager war. Um das Bier auch in entfernte Regionen verkaufen zu können, musste die Haltbarkeit verbessert werden. Das erreichte man durch eine Erhöhung des Stammwürzegehalts.
1614 wechselte der Einbecker Braumeister nach München und braute sein Bier am Hofbräuhaus. Aus der Bezeichnung "Ainpöckisch Bier" wurde im Bayerischen nach und nach Bockbier.
Den ersten Doppelbock brauten Paulaner-Mönche 1629 im bei München gelegenen Kloster Neudeck ob der Au. Ihrem Bier gaben die Mönche den Namen Salvator. In Anlehnung an diesen ältesten Doppelbock endet noch heute die Bezeichnung viele Doppelböcke auf "-ator" (Z.B. Animator)