Flindern
Der Brauch des Flinderns ist vor allem aus der oberfränkischen Stadt Pegnitz und der näheren Umgebung bekannt. Er geht auf eine Übereinkunft von 1728 zurück, die regelte, dass in den Sommermonaten (April bis September) pro Woche nur drei Bürger selbstgebrautes Bier ausschenken durften. Diese so genannten Flinderer wurden unter allen Bewerbern ausgelost.
Der Begriff Flindern stammt wahrscheinlich von mit flatternden und blinkenden Bändern verzierten Kränzen, mit denen die brauberechtigten Bürger signalisierten, dass bei ihnen Bier bezogen werden konnte. Bereits im Mittelhochdeutschen bezeichnete als "flinderlin" unter anderem kleine blinkende Blechmünzen, mit denen Frauenkleider geschmückt wurden.
In Pegnitz wird die rund sechs Monate dauernde Flinderzeit heute gerne als "5. Jahreszeit" bezeichnet. Rund zehn Gasthäuser beteiligen sich jedes Jahr am so genannten Flindertreiben und bieten beispielsweise fränkische Spezialitäten aus eigener Schlachtung an. Dazu gibt es Flinderer-Biere, die örtliche Brauereien herstellen (siehe u.a. Jura-Bräu Flinderer und Böheim Flinderer).