Auf der Erde wird weniger Bier getrunken

Kronkorken
Die globale Bierproduktion war 2018 rückläufig.
Hopfen
Die Hopfenbauern haben weniger Ertrag pro Hektar erzielt.

Rund um den Globus wurde im letzten Jahr weniger Bier getrunken. Im Vergleich zu 2017 sank der weltweite Absatz des Gerstengetränks um 38 Millionen Hektoliter bzw. 1,9 Prozent auf 1,9 Milliarden Hektoliter. Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs gab es kein Jahr, in dem der Ausstoß so deutlich zurückgegangen ist wie 2018, konstatiert der Hopfendienstleister Joh. Barth & Sohn GmbH & Co KG, der seinen neuen "Barth-Bericht" mit Zahlen zur Bier- und Hopfenwirtschaft vorgelegt hat.

Für den Abwärtstrend ist laut Barth Haas vor allem die Entwicklung auf dem chinesischen Biermarkt verantwortlich. Dort sind die Verkäufe 2018 um 59 Millionen Hektoliter gesunken. Mit einem Gesamtvolumen von 381,2 Millionen Hektolitern, was einem Weltmarktanteil von mehr als 20 Prozent entspricht, bleibt das Reich der Mitte aber mit Abstand der größte Produzent. Auf Platz zwei folgen die USA mit 214,6 Millionen Hektolitern vor Brasilien (141,4 Millionen Hektoliter), Mexiko (119,8 Millionen Hektoliter) und Deutschland (93,7 Millionen Hektoliter) auf Rang fünf. Zusammengenommen brachten es die fünf größten Herstellerländer 2018 auf einen Anteil von rund 50 Prozent an der globalen Produktion.

Die europäischen Brauer verzeichneten beim Bierausstoß 2018 einen Zuwachs von 2,1 Prozent auf über 531 Millionen Hektoliter. In Europa ist Deutschland der größte Bierhersteller, vor Russland (Produktion 2018: 74,4 Millionen Hektoliter), Großbritannien (41,5 Millionen Hektoliter), Polen (40,9 Millionen Hektoliter) und Spanien (33,3 Millionen Hektoliter).

Die größten Brauereien der Welt
Knapp 90 Prozent der Weltbierproduktion stammen von den 40 größten Brauereigruppen. Die fünf führenden Unternehmen stehen dabei allein für rund 60 Prozent. Unangefochtener Branchenprimus ist der belgische Konzern Anheuser-Busch InBev, zu dem in Deutschland unter anderem Beck's, Franziskaner, Spaten, Hasseröder und Diebels gehören. 567 Millionen Hektoliter hat der Braugigant 2018 verkauft. Das entspricht einem Weltmarktanteil von 29,8 Prozent.

Heineken, zweitgrößtes Bierunternehmen der Welt, hat mit 233,8 Millionen Hektolitern (+ 15 Millionen Hektoliter im Vergleich zum Vorjahr, Weltmarktanteil: 12,3 Prozent) nicht einmal halb so viel hergestellt. Drittgrößter Produzent waren im letzten Jahr die China Res. Snow Breweries  (Ausstoß: 128 Millionen Hektoliter), Carlsberg blieb mit 112,3 Millionen Hektolitern Vierter, Molson Coors (USA/Kanada) mit 96,6 Millionen Hektolitern Fünfter. Auf den nächsten Plätzen finden sich die Tsingtao Brewery Group (China), Asahi (Japan), BGI / Groupe Castel (Frankreich), Yanjing (China) und die Efes Group (Türkei).

Die größten Brauereien in Deutschland
Der größte deutsche Bierhersteller, die zum Dr.-Oetker-Konzern gehörende Radeberger Gruppe, hat Im letzten Jahr 11,8 Millionen Liter Bier hergestellt (2017: 11,5 Millionen Hektoliter). Das entspricht laut Barth-Bericht einem Weltmarktanteil von 0,6 Prozent und reicht für Platz 21 unter den größten Brauereien auf dem Erdball. Die TCB Beteiligungsgesellschaft mbH belegt mit 8,6 Millionen Hektolitern Platz 26 (Weltmarktanteil: 0,5 Prozent) und hat die Oettinger Brauerei überholt, die mit 8,5 Millionen Hektolitern (Weltmarktanteil: 0,4 Prozent) auf Platz 27 rangiert. In den Top 40 tauchen mit Bitburger (Platz 30, Ausstoß 2018: 6,6 Millionen Hektoliter), Krombacher (Platz 31, 6,3 Millionen Hektoliter), der Paulaner Gruppe (Platz 32, 6,0 Millionen Hektoliter) und Warsteiner (Platz 37, 4 Millionen Hektoliter) weitere Brauereien aus Deutschland auf. Zusammen bringen sie es auf einen Weltmarktanteil von 2,6 Prozent.

Deutschland bleibt zweitgrößter Hopfenanbauer
Beim Hopfen lag die globale Erntemenge 2018 mit 118.400 t in etwa auf dem Vorjahresniveau. Allerdings ist die Anbaufläche um rund 1.500 Hektar auf 60.383 Hektar gestiegen, so dass der durchschnittliche Ertrag pro Hektar von 2,01 Tonnen auf 1,96 Tonnen zurückgegangen ist. Der durchschnittliche Alpha-säurenwert sank von 9,5 auf 9,2 Prozent. Mit einem Weltmarktanteil von 72 Prozent sind die USA und Deutschland die beiden größten Hopfenanbaunationen. In den USA wurde 2018 auf 22.576 Hektar angebaut, der Ertrag lag bei 48.190 Tonnen. In Deutschland waren es auf 19.543 Hektor 41.556 Tonnen. Die Zahl der Hopfenanpflanzer ist 2018 in der Bundesrepublik um elf auf  Hopfenpflanzer 1.121 Betriebe. gesunken. In den letzten zehn Jahren hat sich die Zahl um 376 reduziert.

Laut Barth-Bericht steigt Nachfrage nach Hopfen, obwohl der weltweite Bierabsatz in den letzten Jahren zurückgegangen ist. Das liege an einer größeren Nachfrage nach Craft Beer, dessen Marktanteil global betrachtet gering sei, für dessen Herstellung aber vergleichsweise viel Hopfen benötigt wird.

>Zum vollständigen Barth-Bericht

 

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