Foodwatch: Etikettenschwindel bei alkoholfreiem Bier

Foodwatch wirft den großen deutschen Brauern Etikettenschwindel vor. Die Verbraucherschutz-Organisation stört, dass Biere häufig als alkoholfrei deklariert und verkauft werden, obwohl sie Alkohol enthalten. Auf seiner Webseite fordert foodwatch die Hersteller auf, diese für die Verbraucher "irreführende" Praxis zu beenden.

Tatsächlich ist in Deutschland nicht eindeutig geregelt, unter welchen Bedingungen Bier als alkoholfrei bezeichnet werden darf. Der genaue Gehalt muss erst ab 1,2 % Vol. angegeben werden. Bei Getränken mit einem Alkoholanteil von weniger als 0,5 % Vol. duldet der Gesetzgeber die Deklarierung als alkoholfrei.

Foodwatch hat nach eigenen Angaben im Angebot der großen deutschen Brauereien mit Bitburger 0,0 % nur ein einziges Bier gefunden, auf dem "alkoholfrei" draufsteht und das auch tatsächlich keinen Alkohol enthält. Ein besonders eklatanter Etikettenschwindel lege im Fall der Marke Clausthaler Classic vor, die der Marktführer Radeberger anbietet. Das Bier enthält 0,45 Prozent Alkohol und wird in Deutschland als alkoholfrei vertrieben. In anderen Ländern werde die Sorte mit dem richtigen Hinweis "low alcohol" - also "alkoholreduziert" - angeboten. Foodwatch hat eine E-Mail-Aktion gestartet, in deren Rahmen Verbraucher von Radeberger fordern können, seine Variante Clausthaler künftig als "alkoholarm" anstatt "alkoholfrei" zu deklarieren.

Nach Ansicht von Foodwatch sollten die Verbraucher klar darüber informiert werden, ob Bier Alkohol enthält oder nicht. Für irreführende Angaben gebe es keine Rechtfertigung. Falls die Brauereien ihre Biere in Zukunft nicht entsprechend kennzeichnen, könne dies über eine Verordnung des Bundeverbraucherministeriums verpflichtend werden, so die Organisation.

(28.3.2012)

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