Plastikfasern in Bier und Mineralwasser?

Bier und Mineralwasser können mikroskopisch kleine Plastikfasern enthalten. Das berichtet das NDR-Magazin "Markt" unter Verweis auf eine bei der Laboranalyse-Firma MarChemConsult in Auftrag gegebene Untersuchung. Dabei seien in Produkten namhafter Hersteller weniger als ein Millimeter lange Kunststoffpartikel gefunden worden. Nach Angaben von Markt besteht der Verdacht, dass die mit bloßem Auge nicht erkennbaren Teilchen von Fleece-Textilien stammen, sich beim Waschen ablösen, ins Abwasser, dann in die Umwelt und schließlich bei der Produktion in die Getränke gelangen könnten.

Markt hat populäre Bier- und Mineralwassersorten unter die Lupe nehmen lassen. In Pils der Marke Radeberger wurden nach Angaben des Magazins 3 Plastikpartikel pro Liter gefunden, in Beck's waren es 33 und in bei Veltins sowie Krombacher jeweils 42. Bei Warsteiner habe man 46, in Weißbier von Paulaner 70 und in Pils von Jever 79 Teilchen pro Liter festgestellt.

Die betroffenen Brauereien und der Deutsche Brauer-Bund kritisieren das Vorgehen von Markt. Laut Medienberichten bezweifelt der Verband die Seriosität der Untersuchung und die Glaubwürdigkeit der Ergebnisse. Er weist darauf hin, dass umfangreiche Tests notwendig seien, um statistisch belastbare Aussagen treffen zu können. Der NDR habe sich trotz Anfragen nicht bereit erklärt, die genaue Untersuchungsmethodik offenzulegen. In einem Schreiben an Markt verweist der Brauer-Bund auf eigene Untersuchungen, die Brauereien im Zuge der NDR-Recherchen bei Instituten wie der TU München hätten durchführen lassen. Dabei seien in den von Markt erwähnten Bieren sowie im Brauwasser keinerlei Mikrofasern gefunden worden.

Gesetzliche Grenzwerte für Plastikpartikel in Getränken gibt es bisher nicht.

(5.6.2014)