Russland: Einbruch bei Wodkaproduktion

Wodka
In Russland ist die Wodkaproduktion zuletzt stark zurückgegenagen.

In Russland ist die Wodkaproduktion stark zurückgegangen. Im letzten Jahr wurden nach Angaben des Statistikamts Rosstat 666 Millionen Liter hergestellt – 22,3 Prozent weniger als 2013. Für den Abwärtstrend sorgte unter anderem, dass der staatlich festgesetzte Mindestpreis für das "Nationalgetränk" im Zuge von Maßnahmen gegen Alkoholismus wiederholt angehoben wurde - allein 2014 um rund ein Drittel auf umgerechnet 3,34 Euro pro halbem Liter. Immer mehr Russen greifen mittlerweile auf schwarz gebrannten Alkohol zurück. Laut einem Bericht des Nachrichtenmagazins der Spiegel schätzt ein Branchenvertreter, dass der Marktanteil von illegal hergestelltem Wodka 2014 um 15 Prozent zugenommen hat und mittlerweile bei 60 Prozent liegt.

Als Maßnahme gegen die Zunahme der Schwarzbrennerei hat Wladimir Putin im Dezember bei einem Treffen mit Regierungsvertretern und Gouverneuren eine Begrenzung des Preisanstiegs gefordert. Der Präsident sagte, dass illegal produzierter Wodka gefährlicher für die Gesundheit sei als Alkohol aus kontrollierter Herstellung. Zum 1. Februar hat die Regierung den Mindestpreis für einen halben Liter auf 185 Rubel (rund 2,40 Euro) gesenkt.

Mit einem durchschnittlichen Pro-Kopf-Konsum von mehr als 15 Litern Alkohol pro Jahr gehört Russland nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu den Ländern, in denen im globalen Vergleich am meisten gebechert wird. Schätzungen zufolge gibt es jährlich eine halbe Million alkoholbedingte Todesfälle. Im Kampf gegen das Alkoholproblem hat die Regierung in den letzten Jahren verschiedene Maßnahmen und Gesetze auf den Weg gebracht. 2012 wurde verboten, abends und nachts Alkohol zu verkaufen. Seitdem ist auch Bierwerbung im Fernsehen und im Radio untersagt. Seit Januar 2013 dürfen Brauereien außerdem keine Anzeigen mehr in Printmedien und auf russischen Internetportalen schalten. Bier war in Russland erst im 2011  zum alkoholischen Getränk erklärt worden. Davor galt der Gerstensaft als Nahrungsmittel, weil sein Alkoholgehalt unter 10 % Vol. liegt.

(22.2.2015)

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