Brauerei Schlössle stellt Bierproduktion ein

Die seit mehr als 300 Jahren bestehende Brauerei Schlössle stellt die Bierproduktion ein. Gaststätte und Biergarten laufen weiter.

Seit 1690 wird im Schlössle Bier gebraut. Ende des Jahres ist es damit vorbei. Die Inhaber haben angekündigt, die Produktion bis dahin einzustellen. Als Gründe nennen sie wirtschaftliche Zwänge: Um die Brauerei in Neu-Ulm (Bayern) erhalten zu können, wären größere Investitionen notwendig, heißt es auf der Homepage. Hinzu kämen gestiegene Kosten für Rohstoffe und Energie sowie der generell rückläufige Bierkonsum. Letztendlich sei “ein Weiterbetrieb nicht wirtschaftlich”. Laut einem Bericht der “Bild”-Zeitung lag der Jahresausstoß in Spitzenzeiten bei bis zu 1500 Hektolitern und ist seit 2018 um etwa ein Drittel auf rund 1000 Hektoliter zurückgegangen.

Breites Bierangebot

Das Biersortiment der Brauerei Schlössle reicht von klassisch bis kreativ. Neben Standards wie Hefeweizen, Märzen und Zwickel umfasst es verschiedene Craft Beer-Kreationen. Je nach Saison gehörten beispielsweise auch India Pale Ale, Doppelbock mit Schokolade oder auch mit Champagnerhefe vergorenes Triple-Bier zum Angebot.

Gaststätte und Biergarten bleiben

Der Flaschenverkauf im Handel und in der Brauerei selbst läuft bereits aus. In der angeschlossenen Gaststätte wird voraussichtlich noch bis Jahresende eigenes Bier verkauft. Sie bleibt mitsamt Biergarten geöffnet und soll “ein Ort der Bierkultur bleiben”, heißt es auf der Website. Ausgeschenkt werden in Zukunft “hochwertige Biersorten” anderer Hersteller.

Napoleon war auch schon da

Das Schlössle zählt laut eigenen Angaben zu den ältesten kleinen Privatbrauereien in Bayern. Sie befindet sich in einem denkmalgeschützten Patrizierhaus aus dem 16. Jahrhundert. 1805 schaute Napoleon vorbei, während seine Armee bei Ulm kämpfte.