Bürgermeister droht Anzeige wegen Schankmoral auf der Wiesn

Der Verein gegen betrügerisches Einschenken e.V. erwägt, Christian Ude wegen Beihilfe zum Schankbetrug auf dem Oktoberfest anzuzeigen. Die Schankkontrolleure kritisieren, dass der Münchner Bürgermeister an der so genannten "Toleranzgrenze" festhält. Diese gewährt den Wiesn-Wirten Straffreiheit, solange sie ihre Maßkrüge mit mindestens 0,9 Litern Bier gefüllt verkaufen.

Nach Angaben des Vereins ist auf dem Oktoberfest kaum eine Maß korrekt gefüllt. Als Kontrolleure vor Kurzem in den 13 großen Zelten 91 Maß Bier unter die Lupe nahmen, enthielten die Krüge im Schnitt lediglich 0,86 Liter. Den Schaden, der durch die schlechte Schankmoral auf dem Oktoberfest entsteht, beziffern die "Bierstandmesser" auf rund 5,5 Millionen Euro pro Jahr.

Der Verein gegen betrügerisches einschenken wurde 1970 neu gegründet und passt nicht nur auf dem Oktoberfest, sondern auch in Wirtshäusern und bei Veranstaltungen auf, ob beim Bierausschank alles mit rechten Dingen zugeht.

(4.10.2011)

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