Die größten Brauereien und Bierländer der Welt
Die globale Bierproduktion ist 2017 leicht gestiegen. In China, dem Land mit dem weltweit höchsten Ausstoß, wurde etwas weniger gebraut als im Vorjahr. Deutschland ist nach wie vor der größte Hersteller in Europa und belegt im internationalen Vergleich Platz fünf. Anheuser-Busch InBev hat seine Vormachtstellung weiter ausgebaut. Das alles und noch viel mehr steht im aktuellen "Barth-Bericht", den die in Nürnberg ansässige Joh. Barth & Sohn GmbH & Co KG vorgelegt hat. Der größte Hopfenhändler der Welt veröffentlicht einmal im Jahr Zahlen zum Bier- und Hopfenmarkt.
Zwischen 1992 und 2013 stieg die weltweite Bierproduktion stetig. Danach ging sie drei Jahre in Folge jeweils leicht zurück. 2017 hat der Ausstoß laut Barth-Bericht wieder ein bisschen angezogen, und zwar um 0,1 Prozent bzw. 1,2 Millionen Hektoliter auf 1,951 Milliarden Hektoliter. Zuwächse gab es in Afrika (+ 2,4 Prozent auf 148,2 Millionen Hektoliter), Australien/Ozeanien (+0,1 Prozent, 20,3 Millionen Hektoliter), Mittelamerika (+1,3 Prozent auf 20,3 Millionen Hektoliter) und Südamerika (+3,6 Prozent, knapp 224,8 Millionen Hektoliter). Weniger gebraut als im Vorjahr wurde in Asien (-0,7 Prozent, 663,8 Millionen Hektoliter), Europa (-0,9 Prozent, 524,1 Millionen Hektoliter) und Nordamerika (-0,3 Prozent, 349,8 Millionen Hektoliter)
Fast jedes vierte Bier stammt aus China
China ist mit weitem Abstand die größte Braunation auf dem Erdball, auch wenn die Bierproduktion 2017 im Vergleich zum Vorjahr um 10 Millionen Hektoliter auf 440 Millionen Hektoliter gesunken ist. Das entspricht mehr als 23 Prozent des weltweiten Ausstoßes. In den USA, dem zweitgrößten Herstellerland, lag das Volumen mit 217,7 Hektolitern (-5,7 Millionen Hektoliter im Vergleich zu 2016) weniger als halb so hoch. Auf Platz drei und vier folgen Brasilien (140 Millionen Hektoliter) und Mexiko (110 Millionen Hektoliter). Auf dem fünften Rang rangiert Deutschland mit etwas mehr als 93 Millionen Hektolitern. Der Absatz der im Bundesgebiet ansässigen Brauereien ist zwischen 2016 und 2017 um mehr als 1,9 Millionen Hektoliter auf 93 Millionen Hektoliter zurückgegangen. Zusammengenommen brachten es die fünf größten Herstellerländer 2017 auf einen Anteil von mehr Prozent an der globalen Produktion.
Deutschland ist "Europameister"
In Europa ist Deutschland der größte Bierhersteller vor Russland (Produktion 2017: 74,2 Millionen Hektoliter), Großbritannien (43,3 Millionen Hektoliter), Polen (40,5 Millionen Hektoliter) und Spanien (37,2 Millionen Hektoliter).
Die größten Brauereien der Welt
Nach der 2016 erfolgten Übernahme von SABMiller, ehemals Nummer zwei auf dem globalen Biermarkt, hat Anheuser-Busch InBev seine Vormachtstellung weiter ausgebaut. Der Braugigant mit Hauptsitz in Belgien hat 2017 rund 612,5 Millionen Hektoliter Bier verkauft. Das waren über 178 Millionen Hektoliter mehr als im Vorjahr. Der Weltmarktanteil des Konzerns betrug 31,4 Prozent. In Deutschland gehören unter anderem Beck's, Franziskaner und Spaten zum AB InBev-Portfolio. Hasseröder und Diebels sollen verkauft werden (>mehr).
Mit deutlichem Abstand folgt Heineken auf Patz zwei. Die Niedeländer haben im letzten Jahr 218 Millionen Hektoliter Bier hergestellt (2016: 200 Millionen Hektoliter), was einem Anteil von 11,2 Prozent am globalen Markt entspricht. Bereits 2016 haben die China Res. Snow Breweries Carlsberg überholt und Platz drei im internationalen Brauerei-Ranking erobert. Der Ausstoß der Chinesen lag 2017 bei 126 Millionen Hektolitern (2016: 118,8 Millionen Hektoliter), die Produktion des dänischen Carlsberg-Konzerns bei 113,4 Millionen Hektolitern (2016: 116,9 Millionen Hektoliter). Dahinter folgen vor Molson-Coors (USA/Kanada, Produktion 2016: 99,6 Millionen Hektoliter), die Tsingtao Brewery Group (China), Asahi (Japan), Yanjing (China), BGI / Groupe Castel (Frankreich) und Kirin (Japan). Der Biermarkt ist von starker Konzentration geprägt: Die Top Ten der führenden Konzerne hat im letzten Jahr mehr als 72 Prozent aller Gerstensäfte auf der Welt gebraut.
Craft Beer-Brauer begehrte Objekte
Seit der Mega-Übernahme von SABMiller durch Ab InBev herrscht wieder etwas Ruhe im internationalen Fusionsgeschäft, spektakuläre Akquisitionen gab es seitdem nicht mehr. Dafür bemühen sich die großen Marktteilnehmer laut Joh. Barth & Sohn GmbH & Co KG um Akquisitionen im Craft Beer-Bereich, dem nach Angaben des Hopfendienstleisters derzeit einzigen Wachstumssektor. Der japanische Sapporo-Konzern hat die in San Francisco ansässige Anchor Steam Brewery geschluckt, AB InBev kauft den australischen Brauer 4 Pines und Heineken hat Anteile an der Londoner Brixton Brewery erworben.
Die größten deutschen Brauereien
Der größte deutsche Bierhersteller ist die zum Dr.-Oetker-Konzern gehörende Radeberger Gruppe. Im letzten Jahr hat das Unternehmen 11,5 Millionen Liter Bier hergestellt (2016: 11,9 Millionen Hektoliter) und belegt damit Platz 20 unter den größten Brauereien auf dem Erdball. Oettinger hat 2017 gegenüber 2016 rund 600.000 Hektoliter eingebüßt und liegt im internationalen Vergleich auf Platz 24 (Weltmarktanteil: 0,4 Prozent). Mit der TCB Beteiligungsgesellschaft mbH (Platz 26, Ausstoß 2017: 8,5 Millionen Hektoliter, Weltmarktanteil: 0,4 Prozent), der Bitburger Braugruppe (6,8 Millionen Hektoliter, Platz 30), Krombacher (6,1 Millionen Hektoliter, Platz 32), der Paulaner Brauerei Gruppe ( 5,7 Millionen Hektoliter, Platz 33), Warsteiner (Platz 38, 3,8 Millionen Hektoliter) und Veltins (2,9 Millionen Hektoliter, Platz 39) finden sich weitere Unternehmen aus Deutschland unter den 40 größten Produzenten auf dem Globus. Zusammen beträgt ihr Weltmarktanteil 2,6 Prozent.
Mehr Hopfen geerntet
Die weltweite Hopfenanbaufläche hat sich 2017 im Vergleich zum Vorjahr um 5 Prozent auf 56.137 Hektar vergrößert. Die Erntemenge stieg um 6 Prozent auf 118.400 Tonnen (2016: 112.125) mit einem Wert von etwa 900 Millionen Euro. So viel Ertrag wurde seit 1996 nicht mehr eingefahren. Der Hopfenwirtschaft geht es laut Barth-Bericht alles in allem recht gut. Der globale Bierausstoß blieb zwar seit 2012 relativ konstant bei rund 1,96 Milliarden Hektolitern, der Hopfenbedarf ist dennoch gestiegen. Verantwortlich ist hierfür die hohe Nachfrage nach Craft Beer, dessen Marktanteil nach Angaben der Experten der Joh. Barth & Sohn GmbH & Co KG zwar nur bei 2 bis 2,5 Prozent beträgt, für dessen Herstellung aber 20 bis 25 Prozent der Hopfenernte benötigt wird, die auf allen Kontinenten eingefahren wird. Der Aufschwung dieses Segments hat sich mittlerweile auch auf den "konventionellen" Biersektor ausgewirkt und den Einsatz von mehr Hopfen beflügelt, so die Fachleute.
In den USA, dem führenden Hopfenanbauland, wurden im letzten Jahr 48.612 Tonnen geerntet. Dahinter folgt Deutschland mit einem Ertrag von 41.556 Tonnen (2016: 42.766). Der Großteil davon (35.540 Tonnen) wuchs in der bayerischen Hallertau. Weltweit werden 272 Hopfensorten angebaut, davon 87 in den USA und 41 in Deutschland. 2017 gab es im Bundesgebiet 1.132 Anbaubetriebe.
>Zum vollständigen Barth-Bericht
(27.7.2018)
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