EU-Kommission genehmigt Fusion der größten Bierkonzerne der Welt

AB InBev-Marken Budweiser, Stella Artois und Corona
Marken von SABMiller

Anheuser-Busch InBev, größter Braukonzern der Welt, hat vor Kurzem ein fast 100 Milliarden Euro schweres Übernahmeangebot für SABMiller, Nummer zwei auf dem globalen Biermarkt, vorgelegt. Die EU-Kommission hat die Fusion jetzt unter Auflagen genehmigt. Die Wettbewerbshüter fordern, dass nahezu das komplette europäische Biergeschäft von SABMiller verkauft wird.

Nach Angaben der EU-Kommission hatte AB InBev von vornherein angeboten, dass SABMiller seine Geschäftsaktivitäten in Frankreich, Italien, Großbritannien und den Niederlanden abgibt. Für die Marken Grolsch und Peroni hat der Konzern bereits ein Kaufangebot des japanischen Brauunternehmens Asahi akzeptiert. Auch in osteuropäischen Ländern wie Tschechien, Ungarn, Polen, Rumänien und der Slowakei, wo SABMiller unter anderem mit Pilsner Urquell stark vertreten ist, stehen Verkäufe an.

Man habe befürchtet, "dass das Fusionsvorhaben (...) in den Mitgliedstaaten, in denen SABMiller derzeit vertreten ist, zu höheren Bierpreisen geführt hätte, da ein wichtiger Wettbewerber weggefallen und eine stillschweigende Verhaltensabstimmung zwischen den großen Brauereiunternehmen wahrscheinlicher geworden wäre", schreibt die EU-Kommission in einer Pressemitteilung. Mit dem Angebot, praktisch das gesamte europäische Biergeschäft von SABMiller zu veräußern, habe AB InBev diese Bedenken ausgeräumt.

Bei AB InBev peilt man an, die Fusion in der zweiten Jahreshälfte abzuschließen. Neben der EU-Kommission haben unter anderem bereits Kartellbehörden in Mexiko und Australien den Schritt genehmigt. In den USA steht eine Entscheidung der Wettbewerbshüter noch aus.

Gemeinsam bringen es AB InBev und SABMiller bei der Bierproduktion derzeit auf einen Weltmarktanteil von rund 30 Prozent. AB InBev hat 2015 eigenen Angaben zufolge knapp 410 Millionen Hektoliter Bier hergestellt. Zum Konzern, der seinen Hauptsitz in Belgien hat, gehören Marken wie Budweiser, Stella Artois und Corona. In Deutschland ist AB InBev unter anderem mit Beck's, Hasseröder, Franziskaner und Löwenbräu vertreten.

SABMiller mit Sitz in Großbritannien hat im Geschäftsjahr 2015/16 (1. April 2015 bis 31. März 2016) 248,8 Millionen Hektoliter produziert. Zum Portfolio gehören unter anderem die Marken Pilsner Urquell, Peroni, Tyskie und Grolsch.

(25.5.2016)

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