Genbier ohne Hopfen gebraut

Bier
Gentechnik beim Bierbrauen? US-Forscher haben ein entsprechendes Verfahren entwickelt.

Wissenschaftler der University of California in Berkeley haben Bier ohne Hopfen gebraut, das trotzdem nach Hopfen schmeckt. Geschafft haben sie das mit Hefe, in die vier neue Gene eingeschleust wurden. Zwei davon gewannen die Forscher aus Wasserminze und Basilikum, die anderen beiden stammten von anderen Hefen. Zusammen sorgen sie für die Produktion von Linalool und Geraniol, zwei Stoffe, die für hopfentypische Aromen verantwortlich sind.

Für das Experiment wurden mehrere Hefestämme präpariert. Mit den drei vielversprechendsten ließen die Wissenschaftler ein Bier brauen, und zwar ein American Ale. Ohne Hopfen. Und siehe da: Bei einer Blindverkostung zusammen mit einem herkömmlich hergestellten Gerstensaft stuften die 27 Teilnehmer das Genbier als hopfiger ein als das handelsübliche Gebräu.

Die Wissenschaftler glauben, dass ihr Verfahren für die Brauwirtschaft interessant ist und im Vergleich zur traditionellen Bierherstellung sogar Vorteile – unter anderem in Bezug auf Produktionsskosten und Nachhaltigkeit - bringt. Sie weisen darauf hin, dass Hopfen teuer sei, für seine Herstellung viel Wasser benötigt werde und außerdem Energie beim Transport der Pflanzen verbraucht werde, was beim Brauen mit genetisch präparierter Hefe nicht der Fall wäre. Hinzu kommt, dass es beim Hopfen immer wieder Schwankungen hinsichtlich des Gehalts ätherischer Öle etc. gebe. Bei gentechnisch behandelten Hefen könne man hingegen gleichbleibende Qualitäten garantieren.

Die Forscher haben eine Firma für die Produktion und Vermarktung von genetisch veränderter Bierhefe gegründet. Ein Bericht über ihre Ergebnisse ist im Fachmagazin "Nature Communications" erschienen (>zum Artikel).

(13.4.2018)

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