Protest nach Party im Hildesheimer Dom
In Hildesheim hat es Ärger wegen einer Party gegeben, die vor Kurzem im örtlichen Mariendom stattfand. Mit rund 100 Gästen wurde mitten in dem Gotteshaus Spanferkel gegrillt und Bier ausgeschenkt. Mit dem Fest wollte sich Bischof Norbert Trelle bei den Handwerkern bedanken, die seit rund einem Jahr an der Sanierung des zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörenden Baus mitwirken.
Mit dem Verlauf der Veranstaltung war das Bistum anscheinend recht zufrieden: "Kölsch statt Kelch, Kartoffeln statt Kommunion!", hieß es am Tag nach der Kirchenparty in einer Pressemitteilung. Und: "Wo einst die Orgelempore stand, wälzte sich ein Spanferkel im eigenen Sud. Wo früher Beichtstühle Vergebung verhießen, sorgten lange Biertische für Gemütlichkeit".
Bei zahlreichen Gläubigen stieß die Sause jedoch auf wenig Verständnis. In Protestbriefen an die Hildesheimer Allgemeine Zeitung war von Respektlosigkeit die Rede und davon, dass es entwürdigend sei, in der Kirche Feste mit aufgespießten Ferkeln und Bier zu veranstalten. Der eine oder andere beschwerte sich auch darüber, dass Kölsch anstatt Bier der regionalen Traditionsmarke Einbecker ausgeschenkt wurde. "(...) weder für die von Ihnen veranstaltete 'Schweinerei' noch für ein in Hildesheim kaum bekanntes Nichtbier hat hier irgendjemand Verständnis", hieß es in einer der Zuschriften. Sogar militante Tierschützer habe die Aktion auf den Plan gerufen, berichtete unter anderem die Bild-Zeitung.
Das Bistum hat mittlerweile reagiert und erklärt, man habe sich lediglich für die Arbeit der Handwerker bedanken und keine religiösen Gefühle verletzten wollen. Der Bericht über die Veranstaltung wurde von der offiziellen Webseite entfernt.
(9.9.2011)
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