Teureres Bier durch den Klimawandel

Ernte
Durch sinkende Ernteerträge im Zuge des Klimawandels könnten die Bierpreise steigen.

Bier könnte im Zuge des Klimawandels deutlich teurer werden. Und zwar wegen sinkender Ernteerträge bei Gerste, die Wissenschaftler der University of California in Irvine (USA) aufgrund der Zunahme von Hitze- und Dürreperioden für die nächsten Jahrzehnte prognostizieren.

Die Grundlage für die Berechnungen der Forscher bilden die sogenannten RCP-Szenarien des Weltklimarats, die von vier möglichen Entwicklungen des globalen Klimas bis zum Ende des 21. Jahrhunderts ausgehen. Darüber hinaus haben sie historische Daten zur Anfälligkeit von Gerste bei Wetterextremen in ihre Untersuchung einbezogen. Je nach Szenario könnten die Gersten-Erträge demnach zwischen 2010 und 2099 um durchschnittlich drei bis 17 Prozent zurückgehen. In Mitteleuropa könnten sogar Einbußen von 27 bis 38 Prozent bei der Verfügbarkeit möglich sein. Zwar dürften durch die Erderwärmung auch neue Anbauzonen für das Getreide erschlossen werden. Aus dem Durchschnitt der berechneen Extreme ergebe sich allerdings ein Rückgang der weltweiten Produktion von 15 Prozent, heißt es in der Studie.

Die Folge geringerer Erträge wären steigende Preise. Auch Bier würde teurer werden. Derzeit werden nach Angaben der Wissenschaftler rund 17 Prozent der weltweit geernteten Gerste für dessen Herstellung sowie die Produktion anderer alkoholischer Getränke wie Whisky verwendet. Bei zunehmender Getreideknappheit dürfte der Preis für solche Erzeugnisse überproportional anziehen, da der Einsatz für die Tierfutterproduktion und andere Zwecke Vorrang haben dürfte.

Je nach Klimaszenario gehen die Forscher davon aus, dass die Bierpreise bis Ende des Jahrhunderts global gerechnet um durchschnittlich 15 bis 100 Prozent steigen könnten. Dabei dürfte es je nach Region starke Schwankungen geben, die sich durch die örtliche Verfügbarkeit des Rohstoffs Gerste bedingen. Für einige Landstriche prognostiziert die Studie eine Teuerung von mehr als 650 Prozent.

Bei steigenden Preisen ist anzunehmen, dass auch der Bierkonsum sinkt. Die Forscher rechnen mit einem weltweiten Minus zwischen 4 und 16 Prozent, je nachdem wie ausgeprägt Hitze- und Dürreperioden in der Zukunft ausfallen. In Deutschland halten sie bis 2099 einen Rückgang von 7,4 bis 25,5 Millionen Hektolitern für möglich. Das wäre rund ein Drittel der Menge, die 2017 im Bundesgebiet abgesetzt wurde. Der Pro-Kopf-Konsum dürfte je nach Szenario um acht bis 31,5 Liter pro Jahr niedriger lieger.

Die >Studie wurde im Fachmagazin "Nature Plants" veröffentlicht.

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