Verbandspräsident: Billige Bierangebote zerstören Wertschöpfungskette
Bier wird heute oft sehr billig angeboten. Die Main Post weist darauf hin, dass der Einzelhandel vor der Wende nicht selten mehr als 20 Mark - also rund 10 Euro - pro Kiste verlangte. Heute böten Supermärkte die Kiste teilweise für 4,44 Euro an.
Dass das zu billig ist, findet Friedrich Düll, Präsident des Bayerischen Brauerverbands und Inhaber einer Brauerei im unterfränkischen Krautheim. Die Preispolitik des Einzelhandels führe dazu, dass der Verbraucher die harte Arbeit und die hohen Qualitätsansprüche nicht mehr schätze, die für die Bierproduktion charakteristisch seien, so der Verbandspräsident gegenüber der Main Post.
Laut Düll wird "mit den Angebotsbieren (...) willentlich unsere Wertschöpfungskette zerstört". Die Kosten für Strom, Heizöl und Personal seien in den letzten Jahren drastisch gestiegen und hätten den Herstellungsprozess verteuert. Wenn dem nicht Rechnung getragen und der Bierpreis nach oben korrigiert werde, bleibe irgendjemand in der Verwertungskette auf der Strecke, so Düll. Unter Druck seien derzeit nicht nur die Brauereien, sondern beispielsweise auch Mälzereien und Landwirte. "Seit 1983 wurden in Deutschland 40 Prozent der Braubetriebe geschlossen", wird der Präsident zitiert.
Beim Preiskampf der Discounter will Düll nicht mitmachen. Er setzt laut eigenen Angaben darauf, mit "Qualität, Nachhaltigkeit und einem unverwechselbaren Geschmack" sein Bier zu angemessenen Preisen an den Mann zu bringen. Seine Brauerei hat angekündigt, die Preise zu erhöhen. Als "normalen, inflationsbereinigten Wert" nennt der Verbandspräsident 14 Euro pro Kiste Bier.
(11.6.2012)
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