Verstoß gegen EU-Kartellrecht: AB InBev soll 200 Millionen Euro Strafe zahlen
Wegen eines Verstoßes gegen das EU‑Kartellrecht hat die Europäische Kommission eine Geldbuße von 200 Millionen Euro gegen Anheuser-Busch InBev verhängt. Aus Sicht der Behörde hat der größte Bierkonzern der Welt seine beherrschende Stellung auf dem belgischen Biermarkt missbraucht, um billigere Einfuhren aus den Niederlanden zu verhindern.
Konkret geht es um die Marke Jupiler, auf die laut EU-Kommission rund 40 Prozent aller Bierverkäufe in Belgien entfallen. Dort habe AB InBev das Bier Einzel- und Großhändlern teurer angeboten als gewerblichen Abnehmern in den Niederlanden, wo die Konkurrenz auf dem Biermarkt größer ist. Nach Angaben der europäischen Wettbewerbshüter hat AB InBev zu verhindern versucht, dass belgische Supermarktketten und andere Anbieter das Bier günstiger in den Niederlanden beziehen, nach Belgien importieren und dort an die Endkunden verkaufen. Um die Abgabe in Belgien zu erschweren, habe AB InBev für die Niederlande vorgesehenes Jupiler-Bier mit speziellen Verpackungen versehen und außerdem nur begrenzte Mengen geliefert. Sonderangebotspreise für einen Einzelhändler in den Niederlanden habe AB InBev davon abhängig gemacht, dass die vereinbarten Konditionen nicht an Abnehmer in Belgien weitergegeben wurden.
Zu Anheuser-Busch InBev gehören weltweit mehr als 500 Biermarken, darunter Stella Artois und Corona. In Deutschland ist das Unternehmen unter anderem mit Beck's, Franziskaner, Löwenbräu, Hasseröder und Diebels vertreten.
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