Insel Elba: Maronenbier mit Napoleonwasser

Elba kennt man vor allem wegen Napoleon. Als der 1814 abdanken musste, wurde er genötigt, seine Herrschaft auf die drittgrößte italienische Insel zu reduzieren. Hier hielt es der französische Feldherr nicht einmal ein Jahr lang aus …

Heute kommen jedes Jahr zahlreiche Besucher aus der ganzen Welt, und zwar völlig freiwillig. Elba ist nicht nur attraktiv für Badetouristen, die schöne Strände und Sonne suchen, sondern auch für Segler, Biker und Wanderer. Durch die von Hügeln, Felsen, Wäldern und kleinen Dörfern geprägte Landschaft führen zahlreiche einfache und auch anspruchsvolle Routen.

Beliebt sind natürlich auch die italienische Küche und Weine, von denen auf Elba einige hergestellt werden. Weniger bekannt ist, dass es auf der Insel mit lediglich gut 30.000 Bewohnern auch zahlreiche Brauereien gibt, die teilweise recht ausgefallene Biere brauen.

Biermarketing mit Bonaparte
Zu den eher standardmäßigen Gerstensäften gehört das "Birra Napoleon", das in der im Norden gelegenen Inselhauptstadt Portoferraio (rund 12.000 Einwohner) hergestellt wird. Das mit 6 Prozent etwas stärkere Herrscher-Bier mit Napoleon-Konterfei auf dem Etikett ist natürlich in erster Linie für Touristen bestimmt und dementsprechend teuer. Im auf Alkoholika spezialisierten Fachhandel muss man für 0,33 Liter gut und gerne 5 Euro berappen.

Kontakt und weitere Informationen: Maidoma s.r.l. Birra Napoleon, Via Carducci 90, 57037 Portoferraio, Elba, Tel. (+39) 0565 918326, birranapoleon@libero.it, www.birranapoleon.com

"Domina" und Maronen-Bier mit Napoleonwasser
Ein bisschen Napoleon steckt auch in den Bieren der Microbrauerei Birrificio Le Coti Nere, die ihr Brauwasser aus der nach dem Regenten benannten Mineralwasserquelle "Fonte Napoleone" bezieht. Der Bierhersteller hat seinen Sitz in dem kleinen Ort Marciana im Westen der Insel und produziert neben Klassikern wie Pils und dem unfiltrierten Gerstensaft "Domina" verschiedene ausgefallene und experimentelle Sorten. Dazu gehören ein Rosmarinbier und die mit Maronenmehl und –Honig hergestellte Variante "9marroni", die unter anderem in 0,75 Liter-Flaschen erhältlich ist (zum Thema Maronenbier siehe auch "Pietra Biera Corsa" in unserer Bierdatenbank).

Angeboten werden die Biere von Le Coti Nere vor allem in Gastronomiebetrieben und Bars in der näheren Umgebung und in der Brauerei selbst. Die liegt eingebettet in Kastanien- und Macchiawälder am Monte Campanne, der mit etwas mehr als 1.000 m höchsten Erhebung auf Elba. Bei Coti Nere geht es relativ locker und offen zu: Die Produktion befindet sich mehr oder weniger mitten im Ausschankbereich. Die Gäste können den Brauereimitarbeitern beispielsweise beim Flaschenabfüllen über die Schultern schauen oder von der Terrasse aus die Kühlräume einsehen.

Nur wenige Meter von der Brauerei entfernt befindet sich eine Liftstation, von der aus man mit der Seilbahn auf den Monte Capanne gelangt. Der Aufstieg ist auch zu Fuß über teilweise etwas steilere Wanderwege- und Pfade möglich. Vom Gipfel des Berges aus kann man die gesamte Insel überblicken. Bei gutem Wetter sieht man sogar Korsika.

Kontakt und weitere Informationen: Birrificio Le Coti Nere, Via Pozzatello, Marciana, 57030 Elba

Blekke, Pale Ale und 666
Ebenfalls recht abwechslungsreich ist das Angebot der Brauerei Birra dell’Elba s.n.c. in Rio Marina im Osten der Insel. Hergestellt werden sechs Biersorten, die sich an internationalen Biertypen orientieren. Da gibt es beispielsweise die Variante "Blekke", ein im Stil von irischem Stout gebrautes dunkles Bier mit 4,8 % Vol., sowie das amerikanisch angehauchte "Elba Pale Ale". Eine Rarität ist das mit Skelett-Etikett aufgemachte Starkbier "666" mit 11 % Vol. und 20° Plato Stammwürze. Von dem Gerstensaft werden pro Jahr lediglich rund 140 Flaschen abgefüllt.

Kontakt und weitere Informationen: Birra dell'Elba s.n.c., Via Claris Appiani 1/5, 57038 Rio Marina, Elba, www.birradellelba.it.

Reiseinformationen zum Thema Elba
Elba liegt rund 10 km vom italienischen Festland entfernt. Gäste, die mit dem Auto anreisen, fahren bis Piombino in der Toskana und setzen anschließend mit der Fähre über. Auf der Insel gibt es auch einen kleinen Flughafen, der von Propellermaschinen und kleineren Jets angeflogen wird. Ausführliche Informationen über Unterkünfte, Freizeitangebot etc.: www.elbalive.de

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(14.9.2011)