Zahl der Brauereien in Deutschland weiter gesunken

Braukessel: Die Zahl der Brauereien in Deutschland ist 2022 weiter gesunken.
Die Zahl der Brauereien in Deutschland ist 2022 weiter gesunken.

Die Zahl der Brauereien in Deutschland ist 2022 weiter gesunken. Seit Ausbruch der Corona-Pandemie geht sie zurück. Bayern hat seitdem im Ländervergleich die meisten Betriebe verloren.

Vor der Corona-Krise ist die Zahl der Brauereien in Deutschland eine zeitlang kontinuierlich gestiegen. 2013 gab es bundesweit 1339 aktive Betriebe, 2019 waren es 1552. Neu eröffnet wurden seinerzeit vor allem kleine (Craft Beer-)Brauereien, oft in Ballungszentren. Mittlerweile werden es wieder weniger. Für 2020 weist das Statistische Bundesamt 1536 Braustätten auf. 2021 waren es nur noch 1512 (-1,6 Prozent). 2022 ist die Zahl auf 1.507 zurückgegangen, meldet der Deutsche Brauer Bund (DBB) unter Berufung auf die Bundesbehörde.

Zu schaffen hat der Brauwirtschaft zuerst die 2020 ausgebrochene Corona-Pandemie mit Umsatzeinbußen infolge von Lockdowns und Gastronomie-Beschränkungen gemacht. Seit dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs im Februar 2022 kamen weitere Probleme durch die Inflation und gestiegene Preise für Rohstoffe und Energie hinzu.

Bayern hat die meisten Brauereien verloren
Seit 2019 sind es deutschlandweit 45 Betriebe (3 Prozent) weniger geworden. Die Bundesländer mit den seitdem höchsten Rückgängen sind Bayern (-24), Nordrhein-Westfalen (-14) und Hessen (-10). In Schleswig-Holstein ist die Zahl der Unternehmen entgegen dem Trend leicht gewachsen, in Baden-Württemberg und Niedersachsen blieb sie unverändert.

"Die monatelangen Lockdowns für das Gastgewerbe und die Absage vieler tausend Veranstaltungen haben den Markt für Fassbier komplett zusammenbrechen lassen. Diese Einbußen haben viele Brauereien an die Grenzen ihrer Existenz gebracht", sagt DBB-Hauptgeschäftsführer Holger Eichele. Die jüngste Entwicklung sei besorgniserregend: "Über viele Jahre war der Begriff Brauereisterben ausgestorben, nun erleben wir leider eine traurige Trendwende. Immer mehr Brauereien stehen massiv unter Druck – die Corona-Krise ging nahtlos in eine Energiepreiskrise über." Die deutschen Brauereien sind seit Beginn des Ukraine-Kriegs mit deutlichen Kostensteigerungen konfrontiert.

Der DBB sieht in hohen Kostendruck und der Inflation für die Brauwirtschaft die größte Herausforderung in diesem Jahr, neben der Aufrechterhaltung einer sicheren und bezahlbaren Energieversorgung. Stark steigende Preise für Rohstoffe und Vorprodukte, Personal und Logistik würden die Unternehmen belasten, was sich auch auf die Bierpreise in Handel und Gastronomie auswirken werde, so der Verband.

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