Brauerei Bischoff hat den Betrieb eingestellt

Brauerei Bischoff in Winnweiler hat nach 156 Jahren den Betrieb eingestellt.
Brauerei Bischoff in Winnweiler hat nach 156 Jahren den Betrieb eingestellt.

Nachdem mehrere Rettungsversuche gescheitert sind, hat die Brauerei Bischoff in Winnweiler (Rheinland-Pfalz) endgültig den Betrieb eingestellt. Seit Mitte August wurden zunächst die noch vorhandenen Aufträge wie geplant gebraut, abgefüllt und ausgeliefert. Inzwischen sind die zuletzt noch genutzten Maschinen, Geräte, Tanks und Leitungen gereinigt und die Produktion beendet. "Die vergangenen Wochen haben gezeigt, dass es für einen Erhalt der Brauerei in ihrer bisherigen Form leider nur noch sehr geringe Chancen gibt. Grundsätzlich wäre der Einstieg eines Investors, der die Brauerei übernimmt, zwar immer noch möglich, und es gab zuletzt auch noch Anfragen von potentiellen Investoren. Die notwendigen Investitionen, um den Brauereibetrieb wieder wirtschaftlich aufnehmen zu können, waren letztlich aber allen zu hoch", wird Insolvenzverwalter Dr. Jürgen Erbe in einer Pressemitteilung zitiert. Auch die stark gestiegenen Energiepreise und die aktuellen Schwierigkeiten bei der Verfügbarkeit von CO2 sowie daraus resultierende höhere Herstellungskosten hätten eine große Rolle gespielt, so Erbe weiter.

Seit Ende 2020 hatte die seit 1866 bestehende Brauerei im Rahmen eines Eigenverwaltungsverfahrens noch den Betrieb aufrechterhalten und auf die Übernahme durch einen Investor gehofft. Geplant war, dass dieser das Grundstück kauft, auf dem unter anderem die Brauerei steht. Diese hätte den Teil des Areals mit den Produktionsanlagen dann wiederum zurückgepachtet. Das sollte dem Unternehmen den finanziellen Spielraum für eine Neuaufstellung verschaffen. Den Rest des Grundstücks hätte der Investor als Bauland erschlossen und verkauft. Im März 2022 hatten die Gläubiger einem Insolvenzplan zugestimmt, der den Einstieg eines solchen Investors vorsah. Kurz darauf zog sich der  Interessent jedoch zurück. Auch Verhandlungen mit einem weiteren potenziellen Übernahmekandidaten sind in der Folge gescheitert.

Finanzielle Reserven aufgebraucht
Nachdem alle finanziellen Reserven aufgebraucht wurden, fehlen der Brauerei mittlerweile die finanziellen Mittel, um selbst die Mittel für notwendige Reparaturen aufzubringen. "Wir konnten über Jahre hinweg nicht so viel Bier herstellen wie eigentlich möglich gewesen wäre. Das lag daran, dass die Ammoniakleitung für die Kühlung defekt war. Durch den eingeschränkten Brauprozess war der Betrieb nicht kostendeckend, und die Brauerei hat auch im Eigenverwaltungsverfahren Verluste erwirtschaftet", so der geschäftsführende Gesellschafter der Privatbrauerei Dr. Sven Bischoff. Hinzu seien die Auswirkungen der Corona-Pandemie mit Lockdowns in der Gastronomie, und die durch den Krieg in der Ukraine gestiegenen Energiepreise.

Details zu Privatbrauerei Bischoff GmbH + Co. KG

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