Deutschland: Biermarkt im ersten Halbjahr weiter geschrumpft

Die Corona-Krise beutelt die deutsche Brauwirtschaft nach wie vor. Nachdem der Bierabsatz 2020 im Vergleich zu 2019 um 6,1 Prozent zurückgegangen ist, hat sich der Abwärtstrend in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres fortgesetzt. Die Verkäufe sanken laut Statistischem Bundesamt um 2,7 Prozent bzw. 1,13 Millionen Hektoliter auf 42 Millionen Hektoliter. Bei Biermischgetränken stieg die Nachfrage um 8,4 Prozent. Mit 2,2 Millionen Hektolitern lag ihr Anteil am Gesamtabsatz bei 4,8 Prozent. Alkoholfreie Biere und Malztrunk sowie aus Ländern außerhalb der Europäischen Union eingeführte Gerstensäfte sind in den Zahlen nicht berücksichtigt.

Besonders hoch waren die Einbußen im Januar (-27 Prozent) und Februar (-19,1 Prozent). Seitdem Shutdown-Maßnahmen gelockert und Gaststätten wieder geöffnet wurden, hat sich die Lage stabilisiert. Im Juni gab es ein Plus von 11,2 Prozent.

Im Inland, wo 80,4 Prozent (33 Millionen Hektoliter) der Gesamtmenge verkauft wurden, betrug das Minus im Vergleich zum ersten Halbjahr 2020 sogar 4,9 Prozent. Die Exporte in EU-Staaten sind um 3,5 Prozent auf 3,8 Millionen Hektoliter gestiegen, die Ausfuhren in Länder außerhalb Europas zogen um +11,9 Prozent an und erreichten 4,3 Millionen Hektoliter.

Zuwächse erzielten im ersten Halbjahr die Brauer aus Bayern. Sie haben ihren Absatz um 5,3 auf 11,4 Millionen Hektoliter gesteigert und sind damit im Bundesvergleich führend. Dahinter folgen die Kollegen aus Nordrhein-Westfalen, deren Ausstoß um 3,5 Prozent auf knapp 9,8 Millionen Hektoliter zurückging. Schlusslicht im Ländervergleich waren mit 727.157 Hektolitern die Brauereien in Hessen.

Der Bierdurst der Deutschen lässt seit Jahren kontinuierlich nach. 2010 lag der durchschnittliche Pro-Kopf-Konsum noch bei 102,3 Litern. 2020 waren es noch 86,9 Liter.