Studie: Alkohol, Zigaretten und Fleisch verkürzen Lebenserwartung um bis zu 17 Jahre

Wer viel raucht und trinkt, übergewichtig ist und außerdem viel rotes Fleisch und Wurst ist, büßt bis zu 17 Jahre an Lebenswerwartung ein. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg. Sie haben Daten einer Langzeitstudie ausgewertet, in deren Rahmen seit 20 Jahren Lebensstilfaktoren von über einer halben Million Europäer dokumentiert werden.

Die Forscher haben für verschiedene Risikofaktoren errechnet, in welchem Ausmaß sie die Lebensspanne von Frauen und Männern verkürzen. Das statistisch günstigste Risikoprofil und damit die größte Lebenserwartung ergab sich für Nichtraucher mit einem Body-Mass-Index zwischen 22,5 und 24,9, die wenig Alkohol tranken, körperlich aktiv waren und wenig rotes Fleisch, dafür aber viel Obst und Gemüse aßen: Diese Menschen dürfen sich demnach im Alter von 40 auf 47,5 (Männer) bzw. sogar 48,7 weitere Jahre (Frauen) freuen.

Am stärksten wird die Lebenserwartung durch Rauchen reduziert. Raucht ein Mann über zehn Zigaretten pro Tag, verliert er statistisch 9,4 Jahre. Bei Frauen sind es 7,3 Jahre. Der Konsum von weniger als zehn Zigaretten kostet beide Geschlechter im Schnitt rund fünf Jahre. Männer, die mehr als vier alkoholische Getränke pro Tag zu sich nehmen, verlieren 3,1 Jahre. Übergewicht kann die Lebenszeit bei beiden Geschlechtern um etwas mehr als 3 Jahre reduzieren, der Verzehr von großen Mengen rotem Fleisch kostet Frauen im Mittel 2,4 Jahre und Männer 1,4 Jahre.

Für ihre Studie haben die Wissenschaftler auch errechnet, wie sich die Kombination mehrere Risikofaktoren auf die Lebenserwartung auswirkt. Demzufolge büßt ein adipöser starker Raucher, der viel trinkt und viel rotes Fleisch verzehrt im Vergleich zu einem Mitmenschen mit günstigstem Risikoprofil bis zu 17 Jahre an Lebenserwartung ein. Bei einer Frau sind es 13,9 Jahre.

(15.8.2014)