Weltweite Bierproduktion gestiegen

2022 wurde weltweit mehr Bier gebraut als im Vorjahr.
2022 wurde weltweit mehr Bier gebraut als im Vorjahr.
Hopfenpflanze
Außerdem wurde auf dem Erdball mehr Hopfen geerntet.

Die weltweite Bierproduktion ist 2022 gestiegen. Am meisten wurde in China gebraut. Fast die Hälfte aller Gerstensäfte stammte von den drei größten Brau-Konzernen.

Nach einem Rückgang im Corona-Jahr 2020 geht es mit der globalen Bierproduktion wieder aufwärts. 2021 wurde bereits mehr gebraut. Und 2022 steht nach Angaben der BarthHaas GmbH & Co. KG unterm Strich ein Plus von 1,3 Prozent bzw. 25 Millionen Hektolitern auf 1,89 Milliarden Hektoliter. Der in Nürnberg ansässige Hopfendienstleister veröffentlicht jedes Jahr einen Bier- und Hopfen-Marktbericht. Dem Unternehmen zufolge wird es immer schwieriger, aussagekräftige und verifizierbare Zahlen zu den Bierstoßausmengen zu erheben, sodass für die aktuelle Ausgabe Mengen teilweise geschätzt wurden.

Der Anteil der fünf führenden Herstellerländer China, USA, Brasilien, Mexiko und Deutschland an der weltweiten Bierproduktion ist demnach im Vergleich zum Vorjahr minimal gesunken und lag 2022 bei 49 Prozent. In China, der größten Braunation der Welt, hat der Ausstoß vergleichsweise moderat um 665.000 Hektolier auf über 360,4 Millionen Hektoliter angezogen. Das entspricht fast einem Fünftel aller Biere, die auf der Erde gebraut wurden. In den USA gab es einen Rückgang um 10,1 Millionen Hektoliter auf 203,56 Millionen Hektoliter, in Brasilien einen Anstieg von mehr als 4,4 Millionen Hektolitern auf 143 Millionen Hektoliter und in Mexiko um 6,3 Hektoliter auf 147 Millionen Hektoliter. In Deutschland, dem größten Herstellerland in Europa, stieg der Ausstoß um 2,4 Millionen Hektoliter auf über 87,8 Millionen Hektoliter.

Die größten Brauereien der Welt

Die weltweit führenden Brauereien haben 2022 mehr Bier produziert. Sechs Unternehmen aus Deutschland sind unter den 40 größten Herstellern. Zuletzt prägten Produktionssteigerungen bei Großbrauereien das Bild, während regionale Unternehmen eher Mühe hatten,  pandemiebedingte Mengenverluste auszugleichen, heißt es im Barth-Bericht.

Das Ausstoßvolumen der 40 größten Braukonzerne ist 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 4,3 Prozent auf mehr als 1,66 Milliarden Hektoliter Bier gestiegen. Das entspricht 88,1 Prozent der globalen Produktion. Allein die beiden Weltmarktführer Anheuser-Busch InBev und Heineken stehen zusammen für 41 Prozent des Gesamtvolumens.

AB InBev mit Hauptsitz in Belgien hat im Vergleich zum Vorjahr um 1,8 Prozent auf 518 Millionen Hektoliter zugelegt. Der multinationale Konzern ist in Deutschland mit Marken wie Beck's, Franziskaner und Spaten vertreten. Der im globalen Vergleich zweitplatzierte Heineken (Niederlande) schaffte ein Plus von 11,1 Prozent auf 256,9 Millionen Hektoliter.

Die China Res. Snow Breweries haben ihre Bierverkäufe um 8,9 Prozent auf 122,2 Millionen Hektoliter gesteigert und Carlsberg von Rang drei verdrängt. Die Dänen haben 102,4 Millionen Hektoliter Bier gebraut - 3,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Es folgen Molson Coors (USA/Kanada, 79,6 Mio. hl), die Tsingtao Brewery Group (China), die Asahi Group (Japan), BGI / Groupe Castel (Frankreich), Yanjing China und die Efes Group (Türkei).

Die größten deutschen Brauereien

Der größte deutsche Braukonzern, die zum Oetker-Konzern gehörende Radeberger Gruppe, belegt mit 11 Millionen Hektolitern Absatz (+8,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr) 2022 unverändert Platz 22 unter den 40 weltweit führenden Herstellern. Die Bierproduktion der Oettinger Gruppe ist um 5,8 Prozent auf rund 8 Millionen Hektoliter geschrumpft. Das reicht aber nach wie vor für Platz 25 im internationalen Vergleich. Die TCB Beteiligungsgesellschaft (u.a. Frankfurter Brauhaus, Feldschlößchen / Dresden und Gilde Brauerei / Hannover) ist trotz einem Zuwachs um 1,4 Prozent auf 7,1 Millionen Hektoliter von Position 24 auf 28 abgerutscht.

Ebenfalls zugelegt haben die Krombacher Gruppe (+3,4 Prozent, Platz 29) und die Paulaner Gruppe (+5,3 Prozent, Platz 30), die beide jeweils rund 6 Millionen Hektoliter Bier verkauften. Auch die Bitburger Braugruppe ist gewachsen (+10,5 Prozent) und hat es mit 5,8 Millionen Hektolitern auf Platz 31 geschafft. Die Brauerei Veltins ist trotz einem Plus von 8,4 Prozent auf 3,36 Millionen Hektoliter nicht mehr in der Top 40 vertreten.

Weniger Hopfen geerntet

Die weltweit geerntete Hopfenmenge ist von 130.811 Tonnen auf 106.584 Tonnen gesunken. Die Anbaufläche ist von 62.897 auf 62.801 Hektar zurückgegangen. In den USA, wo am meisten gepflanzt wird, lag der Ertrag auf 24.758 Hektar bei 46.363 t. Das sind 6.494 t weniger als 2021. In Deutschland, dem zweitgrößten Hopfenanbauland, fiel die Ernte mit 34.405 t (-28 Prozent) deutlich spärlicher aus als im Vorjahr (47.862 t). Die Anbaufläche schrumpfte um 16 auf 20.604 Hektar.

Mit 17.111 Hektar ist die Hallertau die bundesweit mit Abstand größte Hopfenregion. Es folgen Elbe-Saale mit 1.575, Tettnang mit 1.496 und Spalt mit 409 Hektar. 2022 gab es 1.053 Hopfenpflanzer-Betriebe - 9 weniger als im Vorjahr. In den letzten fünf Jahren haben 79 aufgegeben.

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